Ist eine Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen in der Postmenopause sinnvoll?

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland 70.000 Frauen an einem Mammakarzinom. Bei etwa 44.000 Patientinnen ist der Hormonrezeptor positiv, was über einen Gentest nachweisbar ist.

Die bisherige Standardtherapie bestand neben der antihormonellen Behandlung aus einer zusätzlichen Chemotherapie.

Anhand neuer Studienergebnisse ist es möglich, dass Frauen in der Postmenopause mit einer bestimmten Form von Brustkrebs keine Chemotherapie benötigen. Dies zeigte die prospektive RxPONDER-Studie (Rx for Positive Node, Endocrine Responsive Breast Cancer), die vom SWOG Cancer Research Network durchgeführt und vom US-amerikanischen National Cancer Institute finanziert worden ist.

In der Studie profitierten Frauen in der Postmenopause mit einem Hormonrezeptor (HR)- positivem und HER-negativem Mammakarzinom und 1 bis 3 positiven Lymphknoten bei einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 5 Jahren nicht von einer Chemotherapie, wenn der Gen-Test einen Recurrence-Score (Rezidiv-Risiko) zwischen 0 und 25 ergeben hatte.

Das Ergebnis war unabhängig von der Anzahl der betroffenen Lymphknoten, von Tumorgrad oder Tumorgröße.

Stattdessen kann eine Hormontherapie als alleinige Behandlung eingesetzt werden. Bei prämenopausalen Frauen war das Ergebnis jedoch anders: Sie profitierten auch bei einem Recurrence-Score unter 25 von einer adjuvanten Chemotherapie, welche anhand der vorliegenden Datenlage individuell abgewägt werden muss.
Bei etwa einem Drittel der Frauen mit HR-positivem, HER2-negativem Mammakarzinom im Frühstadium sind jedoch bereits Lymphknoten befallen.
In der SWOG-S8814-Studie konnte belegt werden,dass bei Patientinnen mit Lymphknotenbefall eine Chemotherapie zusätzlich zu Tamoxifen bei einem Recurrence-Score unter 18 ohne Nutzen sei. Bei einem Score ab 31 wirkt sie hingegen lebensverbessernd.

Bei postmenopausalen Frauen betrug das krankheitsfreie Überleben nach 5 Jahren medianer Nachbeobachtungszeit 91,9% bei endokriner Therapie und 91,3% bei chemo-endokriner Therapie. Diese Zahlen belegen, dass eine zusätzliche Chemotherapie keinen nennenswerten Nutzen erzielt, wenn der Gen-Test ein niedriges Risiko für ein Wiederauftretet der Krebserkrankung anzeigt. Dementsprechend sollte der Gen-Test in dieser Situation zur Behandlungsentscheidung mit durchgeführt werden.

 

Quellenverzeichnis:
www.medscape.de

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