Erhöht regelmäßiger Kaffeekonsum die Lebenserwartung?

Lange Zeit wurde Kaffee eine entwässernde Wirkung nachgesagt und mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Diese Thesen sind mittlerweile widerlegt. Verschiedene Studien zeigen, dass Kaffeetrinken sogar das Leben verlängern kann.

Den Ergebnissen zufolge senken Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei einer Tasse Kaffee täglich ihr Sterberisiko in einem Zeitraum von zehn Jahren um acht Prozent. Wer vier bis fünf Tassen Kaffee am Tag trinkt, senkt dies sogar um 12 Prozent, bei sechs bis sieben Tassen pro Tag sinkt es um 16 Prozent. Entgegen der bisherigen Annahme gibt es für diese Kaffeetrinker kein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen. Hierbei ist die Art der Kaffeezubereitung (frisch gebrüht oder Instant Kaffee) unerheblich.

In der UK Biobank-Studie gaben die 382535 Teilnehmer, die im Durchschnitt Ende 50 waren, an, wie viel Kaffee sie täglich zu sich nahmen und welche Art der Zubereitung sie dabei bevorzugten. Die Forscher beobachteten dabei die Zusamenhänge zwischen der täglichen Anzahl von Tassen Kaffee und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit (KHK), Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen und Tod während eines Zeitraumes von zehn Jahren. Die Ergebnisse überraschten. Studienteilnehmer, die weniger als als 3 Tassen am Tag trinken sowie diejenigen, die mehr als 3 Tassen am Tag trinken, wiesen ein erhöhtes Risiko auf. Diejenigen, die angaben, regelmäßig zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, hatten im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, über einen Zeitraum von zehn Jahren ein deutlich geringeres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzversagen oder Herzrhythmusstörungen zu erkranken. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, war bei einer Tasse Kaffee pro Tag am niedrigsten. Bei den 24.111 Personen, bei denen zu Beginn der Studie Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden, wurde das geringste Sterberisiko bei einer Tasse pro Tag beobachtet.

Die Ursachen für diese positiven Eigenschaften sind vielschichtig, aber noch nicht abschließend geklärt. Koffein hemmt Adenosinrezeptoren, was ein Beweis für seine milden antiarrhythmischen Eigenschaften sein könnte. Außerdem hat Koffein Einfluss auf die Gewichtsabnahme durch die Hemmung der Fettsäureabsorption im Darm sowie der Steigerung des Grundumsatzes. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen einem deutlich verringerten Risiko für neu auftretenden Typ-2-Diabetes besteht. Kaffeebohnen beinhalten mehr als hundert biologisch aktive Verbindungen wie beispielsweise antioxidative Polyphenole, die oxidativen Stress reduzieren. Eine durch regelmäßigen Kaffeegenuss höhere Lebenserwartung könnte mit einer verbesserten Endothelfunktion, zirkulierenden Antioxidantien, einer verbesserten Insulinempfindlichkeit oder einer verringerten Entzündungsreaktion einhergehen. Tatsächlich spielt der Koffeingehalt für die lebensverlängernde Wirkung keine Rolle: Entkoffeinierter Kaffee wirkte sich in der Studie ebenso positiv aus wie koffeinhaltige Varianten des Getränks. Langzeitstudien haben aber auch gezeigt, dass Zigarettenkonsum die positive Wirkung des Kaffees wieder aufhebt.

Fazit: Ein moderater Kaffeekonsum hat auf die Gesundheit einen postiven Einfluss. Dennoch bieten die vorliegenden Studienergebnisse keine Grundlage für die uneingeschänkte Empfehlung. Es ist jedoch auch nicht mehr wie früher von drei Tassen Kaffee täglich abzuraten. Eine Ausnahme seien jedoch schwangere Frauen und Frauen mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, da Kaffee mit einem leicht erhöhten Fraktur-Risiko in Zusammenhang gebracht worden ist. Da es sich hierbei allerdings um Beobachtungsstudien handelt, könne keine genaue Aussage über Ursache und Wirkung getroffen werden. Dazu sind größere kontrollierte Studien notwendig.

 

Quellenverzeichnis:

www.blick.ch/life/gesundheit/medizin
www.praktischarzt.de/magazin
www.sueddeutsche.de/gesundheit
www.medsacpe.com/onkologie

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