Durch ein Blutbild lassen sich viele Unstimmigkeiten im Körper, aber auch Hinweise auf eine Vielzahl von Erkrankungen erkennen. Ist es möglich, anhand des Blutes eine Krebserkrankung nachzuweisen?

Blutbild

Durch eine laborchemische Diagnostik lassen sich bis auf hämatologische Erkrankungen keine Krebsarten nachweisen. Allerdings kann man Organstörungen wie zum Beispiel der Leber gegebenenfalls nachweisen. Können Tumormarker einen Krebs eindeutig diagnostizieren?

Tumormarker

sind im Blut entweder nur dann nachweisbar, wenn ein Krebs vorhanden ist oder sie liegen dann in höherer Menge vor. Hierbei handelt es sich um Zucker-Eiweiß-Stoffe, die eingesetzt werden, um den Verlauf einer Krebserkrankung zu beurteilen. Dabei ist ein Ausgangswert erforderlich, der nach der Diagnosestellung oder nach der Operation erstellt wird. In den Nachsorgeuntersuchungen wird der Wert immer wieder neu ermittelt. So lässt sich durch steigende bzw. sinkende Tumormarkerwerte ein Rückfall bzw. eine erfolgreiche Genesung erkennen und die Behandlung besser auf den Zustand des Patienten anpassen. Als Screeningparameter ist nur der PSA-Wert für das Prostatakarzinom zugelassen. Andere Tumormarker sind zu unspezifisch und werden daher zur Routinediagnostik nicht verwendet.

Flüssigbiopsie

Anfang letzten Jahres gab eine Untersuchung Anlass für eine möglicherweise zukunftsweisende Diagnostik von acht verschiedenen Krebsarten aufgrund von Erbgutschnipseln und Eiweißen im Blut. Die Ergebnisse wurden im Januar 2018 in der Zeitschrift „Science“ veröffentlicht. Die sogenannte Flüssigbiopsie (liquid biopsy) gilt bisher als vielversprechendes Verfahren in der Krebsdiagnostik. Tumore bestehen aus besonders schnell wachsenden Zellen. Bei ihnen ist das genetische Programm aus den Fugen geraten. Die Zellen sterben schneller und geben winzige Erbgutschnipsel ins Blut ab. Einige dieser Erbgutstückchen weisen im Vergleich zur DNA normaler Zellen eine veränderte Struktur auf. Gibt es tumorspezifische Veränderungen, könnte durch die Existenz solcher Schnipsel in einer Blutprobe ein Rückschluss darauf gezogen werden, dass sich ein entsprechender Tumor im Körper befindet. Wissenschaftler haben das Blut von rund 1000 Patienten untersucht und konnten in durchschnittlich siebzig Prozent der Proben einen Hinweis auf einen Tumor entdecken. Für einen klinischen Einsatz ist diese Quote zu gering. Bei einigen Krebsarten fiel die Quote noch geringer aus, bei Brustkrebs zeigte der Test nur bei jeder dritten Patientin Auffälligkeiten. Bei Leberkrebs sowie Eierstockkrebs konnte allerdings der Test den Tumor fast immer identifizieren. Was zunächst sehr Erfolg versprechend klingt, wird jedoch von den Wissenschaftlern bisher als kritisch angesehen, da Krebs nicht zuverlässig erkannt wird. Momentan wird diskutiert, ob diese Untersuchungen zukünftig für Risikogruppen, beispielsweise bei Personen mit einer genetischen Disposition, für bestimmte Krebsarten infrage käme. In Studien setzen Wissenschaftler die Methode ein, um einen Hinweis zu erlangen, wie sich die Tumormasse entwickelt. Bisher ist dieses Verfahren nur bei einer Untergruppe von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zur Therapieplanung zugelassen. Anhand der Flüssigbiopsie ist feststellbar, ob bei dem Tumor bestimmte genetische Veränderungen vorliegen, die signalisieren, ob bestimmte Medikamente helfen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum weist jedoch darauf hin, dass diese Methode zu Zeit nicht zur Früherkennung von Krebs geeignet ist.

Anzeichen auf die Spur gehen...

Bisher kann ein Bluttest höchstens Hinweise auf ein mögliches Krebsleiden geben. Allerdings können Veränderungen der Blutwerte auch andere Ursachen haben und müssen durch weitere diagnostische Verfahren gründlich abgeklärt werden. Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen ist verdächtig, jedoch kann ebenso eine Entzündung oder ein anderes Krankheitsbild dahinter stecken. Es müssen also die anderen Laborwerte verglichen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um herauszufinden, was wirklich der Grund für diesen veränderten Wert ist.

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