Aromatherapie

Aufgrund ihrer positiven, ganzheitlichen Wirkung auf Körper, Geist und Seele werden ätherische Öle immer häufiger im klinischen Bereich angewendet. Mit Erfolg.

Über den sensibelsten und ältesten unserer fünf Sinne, den Geruchssinn, gelangen Duftstoffe direkt zum Gehirn und beeinflussen unbewusst unser Befinden. Im medizinischen Bereich können Aromen gezielt während einer Behandlungsphase eingesetzt werden, um die Genesung zu unterstützen. Etwa 150 ätherische Öle haben sich heutzutage in der rationalen Phytotherapie, also der traditionellen europäischen Pflanzenheilkunde, in der Komplementärmedizin etabliert. Durch speziell medizinisch geschultes Personal in der Aromapflege kann die klassische Schulmedizin ergänzend begleitet werden.

Ätherische Öle in der Raumluft

Die Verbesserung der Raumluft mithilfe von Duftlampen oder Sprays sowie Inhalationen werden von den Patienten in vielen Kliniken, wie beispielsweise in der Universitätsklinik Jena, gern angenommen. Düfte haben Einfluss auf den Geistes- und Gemütszustand. Zitrusaromen, wie zum Beispiel Grapefruitöl, werden zur Stimmungsaufhellung eingesetzt. Bei der Einatmung signalisieren die Rezeptorzellen in der Nase die Duftstoffe und senden Impulse an das Geruchszentrum im Vorderhirn. Ein einziges Öl kann bis zu 100 chemische Stoffe enthalten. Bereits nach 15 Minuten sind die Substanzen im Blut nachweisbar, nach 30 Minuten entfalten sie ihre volle Wirkung. Sie haben Einfluss auf das limbische System. Dies ist dafür verantwortlich, dass Emotionen hervorgerufen oder Erinnerungen geweckt werden. Studien belegen, dass Düfte unser Erinnerungsvermögen verbessern können. Eine Inhalation mit Rosmarin kann die Gedächtnisleistung bis zu 75 % steigern, was vor allem bei der Betreuung Demenzkranker von Bedeutung ist. Aber auch bei körperlichen Beschwerden finden Duftstoffe ihre Anwendung. Auch Inhalationen mit Ölen wie Eukalyptus oder Kamille haben sich bei Bronchitis oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen bewährt.
Mithilfe eines Diffusors kann die Raumluft in Untersuchungs- und Vorbereitungsräumen mit den Düften von Basilikum- oder Zitronenbasilikumöl angereichert werden, um den Patienten Ängste zu nehmen, beispielsweise vor einer anstehenden Operation oder während einer Chemotherapie. Einen ähnlichen Effekt erzielt man mit der Verabreichung von Lavendelöl. Prof. Dr. Gerhard Buchbauer von der Universität Wien zeigte 2004 anhand seiner Studien, dass die Hauptbestandteile Linalool und Linalylacetat Einfluss auf die motorischen Zentren haben. Dies wirkt vor allem bei hypermotorischen und gestressten Patienten angstlösend und fördert den Schlaf.

Aromapflege in der Krebstherapie

Zur Vorbereitung einer Strahlentherapie werden ein Gemisch aus Jojoba-, Sanddornfruchtfleisch- und Niauliöl empfohlen, was bereits täglich zwei Wochen vor Beginn der Behandlung auf die Haut aufgetragen wird, um diese widerstandsfähiger zu machen und die Schädigung durch Strahlen so gering wie möglich zu halten. Außerdem lassen sich ätherische Öle zur Mundpflege verwenden. So kann ein Gemisch aus Pfefferminz, - Sanddornfruchtfleisch- und Mandelöl die Heilung der durch die Strahlentherapie gereizten und entzündeten Mundschleimhaut unterstützen.
In der Palliativmedizin wird häufig Orangenblütenhydolat als Raumduft eingesetzt. Gerade in der Sterbephase kann dieser Duft den Kranken aber auch deren  Angehörigen helfen, Entspannung zu finden.

Der richtige Umgang mit den duftenden Essenzen

Damit ein ätherisches Öl seine heilende Wirkung entfalten kann, muss es naturrein und frei von Zusatzstoffen sein. Synthetisch hergestellte Öle, auch als „naturidentisch“ bezeichnet, riechen zwar angenehm und sind preiswerter als ein natürliches Öl, haben jedoch keinen therapeutischen Nutzen. Zudem stehen sie im Verdacht, Allergien auszulösen. Ätherische Öle sind licht- luft- und temperaturempfindlich. Empfehlenswert ist die Aufbewahrung in einem dunklen Gefäß aus Glas oder Edelstahl an einem kühlen Ort. Ein Plastikgefäß ist nicht geeignet, da Chemikalien aus dem Kunststoff das Öl verunreinigen können. Ätherische Öle sind hochkonzentriert und müssen, egal ob als Salbe, Duft oder Badezusatz, verdünnt werden, um Reizungen zu vermeiden. Bei richtiger Anwendung wird jedes Öl seinem aus dem Griechischen stammenden Ursprung gerecht, denn „ätherisch“ bedeutet nichts anderes als „himmlisch“.


Quellenverzeichnis:

„Ätherische Öle“ von Maria M. Kettenring, Irisiana Verlag, 1. Auflage, 2013

„Ätherische Öle für Körper und Seele“ vom DK Verlag, 2017

https.//aromapraxis.de/aroma-schule/aetherische-oele/wissenschaft/wissenschaftliche-studien/

www.lichtzentrum-chaitanya-taradevi.de

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