Augentumore - Entstehung, Diagnostik und Behandlung

Augentumore können sich in verschiedenen Teilen des Auges entwickeln – am Lid, im Inneren des Auges in der Aderhaut, der Lederhaut oder der Netzhaut. Auch die Regenbogenhaut (Iris) oder der Strahlenkörper (Ziliarkörper) können betroffen sein. Es werden gutartige und bösartige Geschwülste unterschieden. Ein bösartiger Tumor am Auge kommt im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen selten vor.

Der häufigste bösartige Augentumor im Erwachsenenalter ist das Aderhautmelanom. Jährlich erkranken deutschlandweit 400 bis 500 Personen. Als sogenannter sekundärer Tumor kann sich in der Aderhaut auch eine Tochtergeschwulst (Metastase) anderer Tumore bilden, wie beispielsweise von einem Lungen-, Brust- oder Magen-Darm-Krebs.

Ursache

Die Ursachen für die Entstehung von Augentumoren sind meist unklar. Bei den Tumoren der Haut (Augenlid) gilt als Risikofaktor die UV-Strahlung, insbesondere bei hoher UV-Belastung wie durch Solarien. Bei den Tumoren der Bindehaut oder der Aderhaut kann ein Leberfleck in der Binde- oder Aderhaut und eine sogenannte Melanose, bei der sich Pigmentzellen stark vermehren, verantwortlich sein. Beim Plattenepithelkarzinom der Bindehaut gelten UV-Strahlung, HIV und humanen Papillomaviren-Infektionen (HPV) als Risikofaktoren.

Symptome

Auftretende Symptome sind abhängig von der Art, der Lage und der Größe des Tumors. Bösartige Augentumore können über lange Zeit unbemerkt wachsen und erst in einem späten Stadium Beschwerden verursachen. Gewebsneubildungen an sichtbaren Stellen wie der Bindehaut, am Lid oder an der Regenbogenhaut fallen meist früher auf. Dies können verfärbte Stellen, Flecken, Knötchen oder andere Hautwucherungen sein, die auf einen gut- oder bösartigen Tumor hinweisen. In den meisten Fällen hat dies jedoch keine negativen Auswirkungen auf das Sehvermögen. Ein Basaliom am Lid entsteht in den meisten Fällen am Unterlid in Form eines Knötchens, welches verkrustet sein kann und leicht blutet. Ein Tumor am hinteren Augenabschnitt lässt sich von außen kaum erkennen. Meist werden diese zufällig beim Augenarzt entdeckt. Erst in einem fortgeschrittenem Stadium können Sehstörungen auftreten.

Diagnostik

Eine gut- oder bösartige Gewebewucherung, die sich an den Lidern, an der Binde- oder der Regenbogenhaut befindet, kann der Augenarzt meist schon mit bloßem Auge erkennen. Liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Geschwulst im Augeninneren handelt, muss der Augenhintergrund näher untersucht werden. Dies geschieht durch eine Augenspiegelung (Ophthalmoskopie). Nach Verabreichung Pupillen erweiternder Tropfen leuchtet der Augenarzt mit einer Lupe und einer Lichtquelle durch die Pupille auf den Augenhintergrund. Damit lassen sich Veränderungen der Aderhaut, der Netzhaut und des Sehnervs erkennen. Bei einem Verdacht auf einen Tumor werden weitere bildgebende Verfahren zur genaueren Diagnostik eingesetzt. Mittels Ultraschall, MRT oder CT lässt sich der Tumor von möglichen anderen Erkrankungen abgrenzen. Durch eine Fluoreszenz- beziehungsweise Indozyaningrün-Angiografie können Gefäße dargestellt werden, die der Tumor bereits gebildet hat. Eine Gewebeprobe kann ebenfalls zur Bestimmung des Zellmaterials notwendig sein.

Therapie

Gutartige Tumore:

Eine Behandlung gutartiger Augentumore ist nicht zwangsläufig erforderlich, solange keine Beschwerden vorliegen. Aus kosmetischer Sicht kann ein Tumor unter örtlicher Betäubung operativ entfernt werden.

Bösartige Tumoren:

Hier wird der Tumor operativ entfernt, im schlimmsten Fall das Auge. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die lokale Strahlentherapie oder ein Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger oder mit Protonen. Die Art der Behandlung ist abhängig von der Größe und der Lokalisation des Tumors sowie einer Metastasenbildung.

    • Aderhautmelanom

      Ein Aderhautmelanom wird in der Regel mithilfe einer Strahlentherapie behandelt, um den Tumor zu zerstören und das Auge zu erhalten. Bei sehr kleinen Tumoren kann das bösartige Gewebe möglicherweise durch Hitze- oder Kälteeinwirkung eliminiert werden. Ist der Tumor bereits sehr groß oder befindet sich an einer ungünstigen Stelle, wird eine Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger oder eine Protonentherapie durchgeführt. Dies ist nur in spezialisierten Zentren möglich. Im metatasierten Stadium sind Immuntherapien oder Antikörpertherapien zugelassen.

    • Retinoblastom

      Liegt eine nicht-erbliche Form vor, beträgt die Heilungschance bis zu 90 Prozent. Bei der erblichen Form ist diese weniger hoch, da die Tumorart zur Bildung von Metastasen neigt.

      Ist nur ein Auge betroffen, wird der gesamte Augapfel entfernt (Enukleation) und ein Implantat eingesetzt. wird. Hat sich in beiden Augen ein Retinoblastom gebildet, kommen verschiedene Therapieverfahren in Abhängigkeit zur Tumorgröße zum Einsatz. Ziel ist, zumindest an einem Auge die Sehfähigkeit zu erhalten. Bei einem kleinen Tumor können Hitze (Thermotherapie mit einem Laser) oder Kälte (Kryotherapie) auf das entartete Gewebe einwirken. Eine vorher stattfindende Chemotherapie kann den Tumor verkleinern, um diesen dann mit anderen Methoden vollständig zu beseitigen. Auch eine Bestrahlung ist möglich.

    • Bösartige Tumore an Lid und Bindehaut

      Heller Hautkrebs am Lid oder auf der Bindehaut wird operativ entfernt. Je nach Tumorart- und größe ist eine zusätzliche oder alternative Chemotherapie erforderlich.

Heilungschancen

Wie bei anderen Tumoren auch spielt die Zeit eine entscheidende Rolle. Je früher entdeckt, desto günstiger die Prognose. Ist der Tumor noch klein und hat noch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet, stehen die Heilungschancen deutlich besser. Neben der Größe, Lokalisation und Metastasierung des Tumors spielen auch genetische Veränderungen eine Rolle. Beim Aderhautmelanom ist die Heilungsaussicht besser, wenn keine Genmutation existiert.

 

Quellennachweis:

www.medscape.de

www.krebsinformationsdienst.de

https://www.krebsgesellschaft.de/........../krebsarten.html

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