Sport, Bewegung und körperliche Aktivität - Unterstützung im Kampf gegen Krebs
Noch vor wenigen Jahren galten Sport und körperliche Bewegung für Krebspatienten als tabu. Ihnen wurde vielmehr zur Ruhe und körperlicher Schonung geraten. Neue Studien und Erkenntnisse belegen, eine richtige Bewegung und moderater Sport verbessern nicht nur das Wohlbefinden der Patienten, sondern auch die Therapieergebnisse. Sport stärkt das Immunsystem, senkt den Spiegel von Stresshormonen, vermittelt positive Lebensgefühle und steigert die Lebensqualität.
Körperliche Bewegung verringert die Erschöpfungssymptome und Müdigkeit, an denen viele Patienten leiden.
Ein positiver Einfluss ist auch auf die Minderung von Schmerzen unter körperlicher Betätigung belegt. Das Wohlbefinden steigt und depressive Episoden werden weniger.
Während der Therapie
Bei Patienten, die eine Chemotherapie, Hormontherapie oder eine Strahlentherapie erhalten, senkt sportliche Betätigung auch die Rate der Nebenwirkungen. So zeigte eine Studie der Charité, dass Patientinnen mit Brustkrebs unter adjuvanter Chemotherapie (Therapie zum Erhalt der Krebsfreiheit), die an einem Ausdauertraining teilahmen, weniger an Mukositis und Übelkeit litten. Positive Wirkungen sind auch für andere Krebsarten wie Darmkrebs Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs und Eierstockskrebs sowie bei akuten Leukämien nach-gewiesen worden.
Sport um Krebs zu verhindern
Bei der Vorbeugung von Krebs spielt Sport ebenfalls eine große Rolle.
Nach Studien von Karen Steindorf ist der vorbeugende Effekt von Sport bereits bei Patienten mit Darmkrebs und Brustkrebs hinreichend belegt. Bei Frauen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, sinkt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken auf 20 – 40 %. Besonders profitieren Frauen davon postmenopausal. Bei Darmkrebs wird zum Beispiel eine Risikoreduktion von 40 % beschrieben.
Sport senkt das Rückfallrisiko
Nach abgeschlossener Therapie geht es darum, das Rückfallrisiko der Erkrankung zu senken. Auch hierbei helfen Sport und Bewegung im hohen Maße.
Diese Erkenntnisse der Forschung der letzten Jahre führten dazu, dass viele Fachgesellschaften in ihren Leitlinien Hinweise und Empfehlungen zu Bewegung und Sport bei Krebserkrankungen beinhalten (siehe zum Beispiel: www.awmf.org).
Sportliche Aktivitäten sollten regelmäßig, laut Empfehlung, täglich 30 Minuten moderat erfolgen. So wird von der World Health Organization (WHO) 10000 Schritte als tägliches Ziel zum Erhalt der Gesundheit angegeben. Wichtig ist es, die körperliche Aktivität dem Gesundheitszustand des Patienten individuell anzupassen, wenn möglich unter professioneller Anleitung.
Das sportliche Angebot des „Gemeinsam gegen Krebs e.V.“
In Kronach bietet der Verein Gemeinsam gegen Krebs (GGK .e. V.) drei Sportgruppen für Betroffene an. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ggkev.de. oder direkt bei Birgit Schmitt (Fitness und Gesundheitstrainerin, Drums Alive Instructor, Klangspezialistin u.v.m. Email:
Das Highlight ist der jährliche RUN of HOPE des Vereins – ein Laufevent von Nordic Walking bis hin zum Viertel- und Halbmarathon mit großem ganzheitlichen Rahmenprogramm und einer Gesundheitsmesse. Der nächste RUN of HOPE findet am 9.9.2017 auf dem Gelände der Landesgartenschau Kronach statt. Der Verein lädt heute schon recht herzlich dazu ein.
Individuelle Übungen auch für zu Hause
Neu ist das REHA Sportangebot des Ambulanten Zentrums für Hämatologie, Onkologie und Gerinnung Kronach-Sonneberg gemeinsam mit der AOK und dem Verein GGK.e.V.
Unter professioneller Anleitung durch Herrn Sven Scharr, Übungsleiter Sport in der Rehabilitation, können hier Krebspatienten aller Krankenkassen individuell auf den Einzelnen abgestimmte sportliche Aktivitäten und Übungen erlernen und Sport treiben. Die Übungen können Sie auch zu Hause fortführen. Diese Reha-Leistungen sind verordnungsfähig und werden zum großen Teil von den Krankenkassen übernommen.
Mehr hierzu erfahren Sie am Patiententag GGK.e.V. am 22.10.2016 , Beginn 10:00 in der Helios Frankenwaldklinik Kronach, 4. Etage und unter www.ggkev.de.
Wir empfehlen; liebe Patienten - bleiben sie aktiv im Kampf gegen Krebs.
Ihre Dres. Martina und Thomas Stauch