„Sitzen ist das neue Rauchen!“

Dieser Slogan und Buchtitel ist Vielen bereits bekannt. Dennoch liegt es in unserer Gesellschaft, unserem Arbeitsleben und auch im Alltag, dass wir den Tag immer weniger in Bewegung und immer mehr im Sitzen verbringen.

Nicht nur, dass wir seltener Sport treiben, auch unsere Wege erledigen wir seltener zu Fuß und mit dem Rad, sondern mit dem Auto und eventuell noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Doch das wirkt sich auf unsere Gesundheit aus: die Haltung am Schreibtisch prägt unsere Haltung im Sitzen und Stehen, wir sind weniger muskulös als noch unsere Eltern und Großeltern, haben dafür aber– egal wie schlank wir sonst sind - einen größeren Anteil an Viszeralfett, der Fettmasse zwischen den inneren Organen, die unseren Stoffwechsel und den hormonellen Status unseres Körpers beeinflusst.
Kurzum: der Bewegungsmangel macht uns anfälliger für Zivilisationskrankheiten, darunter auch bestimmte Krebsarten, besonders, wenn er mit der falschen Ernährung daherkommt.

Warum ist Sport so gesund?

Sport hat verschiedene Auswirkungen auf unseren Körper. Zum einen senkt er den Blutzuckerspiegel und greift damit auch in den Insulinhaushalt ein. Zum anderen wirkt sich Sport positiv auf die Hormone aus, die  auch bei der Tumorprogression eine Rolle spielen können. Beispielsweise wird der Östrogenspiegel durch Bewegung gesenkt und damit das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um bis zu 30% reduziert. Auch Cortisol als Stresshormon des Körpers wird durch Sport abgesenkt. Ebenso können Insulin ähnliche Wachstumsfaktoren, die auch das Wachstum vonTumorzellen auslösen können, reduziert.
Der Trainingseffekt durch Sport steigert unsere Kondition und Leistungsfähigkeit sowohl körperlich als auch geistig. So wird sportliche Betätigung mittlerweile als wesentlicher Baustein zur Prophylaxe von Demenz angesehen. Durch Kraftsport können Sie auch im fortgeschrittenen Alter noch Muskulatur aufbauen und damit den Grundumsatz ihres Körpers erhöhen. Das führt zu einer wesentlich leichteren Kontrolle ihres Körpergewichts.
Nicht zuletzt werden Entzündungsprozesse verringert und die Immunfunktion gesteigert. Insbesondere da dem Immunsystem eine wesentliche Rolle in der Abwehr von Krebszellen zukommt und seit kurzem auch in der Krebstherapie aktiv genutzt wird (siehe Blogeintrag: Immuntherapien bei Kopf-Halstumoren und Urothelkarzinomen), ist eine Stärkung für die erfolgreiche Behandlung von Krebs immer wichtiger.

Welche Sportart muss es denn sein?

Ob Bewegung im Alltag reicht oder Sport besser ist, darüber ist noch nicht viel bekannt. Denn natürlich ist alles besser als sitzen. Jedoch hat die Bewegung im Alltag den Nachteil, dass diese Aktivität weniger gut messbar ist: Wie anstrengend war das Putzen, wie weit der Gang zum Bäcker oder wie stark hat die Gartenarbeit die Muskeln trainiert? Dennoch empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation wöchentlich 150 Minuten gemäßigte oder 75 Minuten anstrengende körperliche Aktivität bzw. 2-3x wöchentlich über 30-45 Min sportliche Aktivität.
Die meisten Studien zu Sport und Krebsprävention oder Prävention von Rückfällen beschäftigen sich mit Walking oder Jogging, bzw. dem Training auf dem Fahrrad oder Ergometer. Auch die Auswirkungen von Aerobic sind in Studien um Brustkrebs untersucht worden. Das heißt nicht, dass Sie diese Sportarten ausüben müssen. Uns ist wichtig: Tun Sie, was Ihnen gut tut! Vielen Menschen hilft es auch, den Sport als Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten zu nutzen, z.B. beim Reha-Sport oder beim Onko-Walking.
Schauen Sie bei der Wahl der Sportart aber auch, ob OP-Narbe, Port oder Stoma die Bewegungen vertragen, wie beispielsweise die ruckartigen Bewegungen beim Tennis oder Rudern.

Und wie intensiv soll es sein?

So intensiv Sie möchten, aber bitte nicht intensiver als können. Wenn Sie vorher schon sportlich aktiv waren, nehmen Sie nicht Ihre alte Kondition als Maßstab und fangen wieder langsam an.

Aber ich hab nie Sport gemacht – und JETZT soll ich damit anfangen?

Ja, es ist schwer sich zu motivieren. Besonders, wenn man so schwer krank ist, sich schlapp fühlt und  seelisch noch nicht wieder hergestellt ist. Wenn Sie sich dann noch nie mit Sport haben anfreunden können, dann ist es noch schwieriger, Gefallen an der Vorstellung zu finden.
Aber: Unsere Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt! Schließlich setzt der Körper bei der Bewegung Glückshormone frei!
Gerade für Anfänger können wir den ambulanten Reha-Sport empfehlen, denn Sie  bekommen dort nicht nur die Zeit für Ihre Tagesplanung vorgegeben (was für die Selbstmotivation entscheidend sein kann), sondern auch Übungen, wie Sie sie brauchen. Diese sind an Ihre Fitness angepasst und auch an Ihre Beschwerden. Wichtig ist für Sportanfänger eine gute Anleitung, damit sie auch den Nutzen haben. Und der Reha-Sport in einer Krebssportgruppe kann auch die psychische Verarbeitung der Erkrankung schneller voran bringen.

„Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt“ - Laotse

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